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6 Insekten 05 Kl

Naturpark Kaunergrat – 13. – 16. Juni 2024 – „Wiese“

Der Naturpark Kaunergrat ist unser Ziel beim Wiesen-Modul des Naturführerkurses 2024.

Die Eindrucksvolle Lage des Naturparkhauses ist der erste Eindruck und der Beginn eines viertägigen Naturerlebnisses.

 

Das Piller Moor ist eines der Juwelen im Naturparkgebiet. Philipp führt uns zum nahezu unberührte Hochmoor und auf den Moorturm. „Moor muss nass!“ beschreibt die Voraussetzungen für die Entstehung eines Hochmoores sehr gut. Wir bekommen den Regenüberschuss auch zu spüren. Die Gerandete Jagdspinne, von der wir einige antreffen, ist eine typische Moorbewohnerin und eine der größten Spinnen Österreichs.

Die typischen Hochmoorpflanzen, die wir im Torfmoos treffen sind hoch spezialisiert und können nur in so einem Lebensraum vorkommen: Rosmarinheide, Moosbeere und Sonnentau.

 

Hubert ist der Altmeister der Naturvermittlung. Mit seinen erstklassigen Fotos schafft er die Grundlage für das Verständnis vom Zusammenhang von Blüten und Bestäubern. So richtig lebendig werden die Bilder dann bei der Exkursion in die Sonnenhänge, wenn Hubert „Storytelling“ auf höchstem Niveau praktiziert. Anschauliche Experimente wie die Seifenblasen aus Zypressenwolfsmilch-Milch können nur noch von der farbenfrohen Raupe des Wolfsmilch-Schwärmers getoppt werden.

 

Die Meranzer Wiesen in Fließ sind wahre Blumenparadiese. Mit Cilly an unserer Seite tauchen wir tief in die Faszination der Botanik ein. Die Lupen schärfen den Blick für Details – etwa die Unterschiede von männlichen und weiblichen Exemplaren der Roten Lichtnelke. Die Blätter des Fuchs´ Knabenkraut sind nicht immer gefleckt. Die Natur kennt vielfältige Ausnahmen und Sonderfälle.

 

Nach der Mittagspause im Trockenen kommt der Spezialteil „Gräser bestimmen“. Da können selbst gestandene Landwirte noch was dazulernen. Der ganzheitliche Blick ist inzwischen zu unserer zweiten Natur geworden. Ein Grünwidderchen auf einer Teufelskralle begeistert ebenso wie die Wolfspinne, die Brutpflege betreibt und ihre Jungen auf dem Rücken trägt. Eine Blindschleiche im Großformat – einfach schön.

 

Wir sind am dritten Tag wieder am Piller Moor – diesmal, um mit Silvia die Vogelwelt und die Tierspuren zu erkunden. Die Ringelspuren eines Dreizehenspechtes an einer Rot-Föhre sind was Besonderes. Sie verbinden auch die beiden Schwerpunkte von Silvia. Nach dem Sammeln weiterer Hinterlassenschaften von Tieren treibt uns der Regen in den Seminarraum. Säugetiere und Tierspuren lassen sich bei entsprechend gut aufbereiteten Vorträgen auch indoor gut besprechen. Mit der Präparate-Sammlung des Alpenzoos schließen wir die Einheit „begreifbar“ ab.

 

 

Tag vier ist den Insekten gewidmet. In den Fließer Sonnenhängen ist Kurt in seinem Element. Er holt einen Ameisenlöwen aus seiner Höhle, demonstriert die Stridulation der Heuschrecken und schreckt auch vor den Mandibeln eines Sandlaufkäfers nicht zurück. So viel Wissen und Begeisterung stecken natürlich an, sodass bald die ganze Gruppe der „Faszination Insekten“ erliegt.

 

Bei den tropischen Haustieren von Kurt ist ebenfalls „hands on“ angesagt, wobei alle Körperteile erlaubt sind. Beim abschließenden Insekten-Quizz wird klar: Kurt ist ein genialer Vermittler und die Gruppe ist top!

 

Die Wiesen als Lebensraum
sind im Oberland ein Traum.

Dazu das Piller Moor –
riesige Spinnen kommen dort vor.

Egal, ob Regen oder Hitze,
der Kaunergrat ist spitze.

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