Gestalten mit Natur: Steine
Die Kelten nannten den Lech „licca“, die Römer leiteten „licus“ ab – übersetzt heißt das „der Steinige“. Und wie recht sie hatten! Bei jedem Uferbesuch finden wir ein paar besonders einzigartige Exemplare und die Rücksäcke sind immer sehr schwer auf dem Heimweg.
Mit Steinen kann man viel Kreatives machen! Man kann sie daheim bemalen, ideal mit Acrylfarbe und nachher mit Klarlack für die Ewigkeit. Oder spontan und vergänglich draußen mit Kreide und Kohle.
Auf unserer Radtour den Wildfluss aufwärts hat sich ein kleines Landart-Projekt entwickelt: Aus Steinen haben wir eine Spirale gelegt, ähnlich wie ein Schneckenhaus. Das Besondere an ihr ist die weiße Linie, die sich durch jeden Stein zieht und sie alle miteinander verbindet. Die weißen Linien sind Calcitadern. Das Mineral hat sich in den Spalten des verwitterten Gesteins abgesetzt.
Auf der Spirale kann man tolle Balance-Spiele machen, finden Leo und Gabriel heraus. Und es macht nicht nur Kindern Spaß, Steine zu Türmen oder anderen gewagten statischen Bauwerken zu stapeln.
Einen ganz besonderen Fossilienfund haben wir auch zu verbuchen: das sind Aptychen, die sich im Kalk abgelagert haben. Sie sehen aus wie kleine Muschelschalen oder Engelsflügel und sind mindestens 66 Millionen Jahre alt.
Aptychen waren keine Muscheln, wie man lange dachte, sondern, aufgepasst: die Unterkiefer von Ammoniten! Ammoniten gehörten zu den Weichtieren und hatten wie Schnecken eine Raspelzunge. Unter- und Oberkiefer besaßen eine Art Schnabelform, wie man auf diesem gezeichneten Querschnitt sieht. Es wird vermutet, dass sie mit dem Aptychus auch ihre Gehäuse verschließen konnten.