Wasser marsch für den Naturführer:innenkurs 2024 – Gruppe 2 startet im Naturpark Karwendel
Das Wetter soll uns für die Kurseinheit mit dem Lebensraumschwerpunkt Wasser freundlich gesinnt sein, und im idyllischen und ruhigen Örtchen Hinterriß mit weniger als 30 Einwohner:innen fällt das Ankommen nicht schwer. Beste Voraussetzungen für vier Tage intensive Beschäftigung mit dem Lebenselixier schlechthin. Hermann Sonntag, den ehemaligen langjährigen Geschäftsführer des Naturpark Karwendel und Experten für Feuchtlebensräume, kennen die angehenden Naturführer:innen bereits vom Kursstart im Botanischen Garten. Seine Begeisterung für wassergeprägte Ökosysteme merkt man ihm auf Anhieb an, wenn er beim ersten Halt an der Mündung des Johannisbaches auf die Eigenschaften einer weitgehend natürlich erhaltenen Wildflusslandschaft aufmerksam macht. In diesem hochdynamischen Lebensraum sorgt die Energie des Wassers immer wieder für Bewegung, Zerstörung und Neuanfang. Ein Spezialist, der bestens an das Leben auf der Schotterbank angepasst ist, ist der Flussuferläufer, um dessen Schutz das Naturparkteam besonders bemüht ist. In den Brutgebieten dieses Zugvogels herrscht im späten Frühling Betretungsverbot der Schotterflächen. Zu groß wäre sonst die Gefahr, dass die perfekt getarnten Eier der wenigen Brutpaare, die in unauffällige Nester auf der Schotterbank gelegt werden, auch ohne böse Absicht zertreten werden. Anhand der flächigen Matten der Silberwurz, von der erst die ersten Blüten sichtbar sind, wird das Phänomen der Alpenschwemmlinge besprochen, die bei Starkregenereignissen als Polster mitgerissen werden und eine unwahrscheinlich anmutende Abenteuerreise von der alpinen Zone hinunter ins Tal antreten, wo sie auf der Schotterbank teilweise ähnliche Bedingungen vorfinden wie in ihrem Herkunftsgebiet – und vegetationsfreie Fläche zum ungestörten Anwurzeln. Das Totholz auf der Schotterbank ist gleichzeitig Lebensraum und Lebensraumgestalter, durch seine Einwirkung auf Strömung und Sedimentationsprozesse.
Am Großen Ahornboden haben wir einen weiten Rundblick; eine gute Gelegenheit, um in der Landschaft auf Spurensuche zu gehen. Nicht auf die Fährten von Tieren haben wir es heute abgesehen, sondern auf die großen Faktoren, die sich auf das Landschaftsbild auswirken. „Aus der Landschaft lesen“ lernen, eine spannende und interessante Beschäftigung für alle Naturvermittler:innen. Neben geologischen Prozessen und den Spuren von Eiszeit und Verwitterung ist es vor allem der moderne Mensch, der durch Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus und Naturschutz die Entwicklung des Landschaftsbildes prägt. In einer Gruppenaufgabe werden die unterschiedlichen Kräfte und deren sichtbare Spuren genauer unter die Lupe genommen. Im Laufe der Diskussion ergeben sich interessante Aspekte, die ein differenzierteres Verständnis des uns umgebenden Natur- und Kulturraumes ermöglichen.
Der über die Landesgrenzen hinaus bekannte Große Ahornboden ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie eine über Jahrhunderte entstandene Kulturlandschaft nicht nur ästhetisch, sondern auch naturkundlich außerordentlich wertvoll sein kann. Die mehrere Jahrhunderte alten Exemplare des Bergahorns stellen schon für sich einen Lebensraum dar. Über hundert Pflanzenarten wurden bei einer Untersuchung auf einem einzigen Baum kartiert (darunter das seltene Rudolphis Trompetenmoos), und vor allem die Höhlenbrüter unter den Vogelarten wie der Grünspecht und der Trauerschnäpper finden hier wertvolle Habitate. Als wir den Ruf des letzteren wahrnehmen, werden sofort die Ferngläser gezückt – wir freuen uns über eine seltene Sichtung in der Krone eines Bergahorns! Am Boden ist die naturkundliche Situation hingegen nicht ganz so prickelnd. Ein Problem, das nicht nur die Eng-Alm betrifft, sondern die Tiroler Viehwirtschaft im Allgemeinen, stellt die Eutrophierung der Böden dar, die durch den Import der Futtermittel zustande kommt. Auf solcherlei überdüngten Wiesen setzen sich wenige konkurrenzstarke Pflanzenarten durch, wie etwa der Scharfe Hahnenfuß, was sich negativ auf die Vielfalt von Pflanzen-, Insekten- und Vogelarten auswirkt. Nur auf den mageren, unbefahrbaren Kuppen können sich Spezialisten wie die Mehlprimel behaupten. Weitere diskutierte Kontroversen sind die für die Almwirtschaft kaum geeigneten modernen Milchrassen, der große Besucherdruck und Verkehr im Gebiet des Ahornbodens und die historische und zeitgenössische Adelsjagd im Rißtal. Während wir aus der Ferne ein Naturwaldreservat am gegenüberliegenden Hang betrachten, reißt ein Donnergeräusch von den Bergkaren her die Gruppe aus der Konzentration. „Ach, die zwölf Uhr-Lawine wieder“, kommentiert Hermann salopp und leitet damit zum Mittagessen über.
Am Nachmittag gilt unsere Aufmerksamkeit ganz der Pflanzenwelt und der Erarbeitung wichtiger Grundlagen für den weiteren Kursverlauf. Botanikerin Cäcilia Lechner-Pagitz, auch schon bekannt vom Kursstart in Innsbruck, hat viele bunte Blumengrüße aus dem Inntal zur Veranschaulichung und Bestimmungsübung mitgebracht – im klimatisch begünstigten Inntal ist die Palette an blühenden Arten bereits deutlich breiter als im Rißtal, wo noch die so genannten Frühblüher am auffälligsten sind. Zum Aufwärmen beschäftigen wir uns mit etwas Theorie und der Kategorisierung der pflanzlichen Vielfalt. Eine weitere wichtige Grundlage sind die botanischen Grundbegriffe, ohne die ein selbstständiges Bestimmen schwer möglich ist. Warum Knoten und Internodien so wichtig sind und warum wir um einen Mindestwortschatz der Pflanzenanatomie nicht herumkommen, wenn wir in Eigenregie Bestimmen möchten, all das erklärt Cäcilia mit viel Geduld in einer Sprache, die auch für die „Neophyten“ unter den Kursteilnehmer:innen verständlich ist.
Nach abgeschlossener Theorieeinheit rüsten wir uns mit Lupen und Bestimmungsbüchern aus und wagen uns an die Arbeit mit einfacher Bestimmungsliteratur nach Blütenfarbe und Blütenform. Um für die im Wissenschaftsbereich gängigen dichotomen Bestimmungsschlüssel gerüstet zu sein, müssten wir uns noch tiefer in das dafür notwendige Fachvokabular einarbeiten – zu viel für einen Nachmittag, aber eine Empfehlung zum Vertiefen für alle Pflanzenliebhaber:innen. Die mitgebrachten Sträuße mit Hahnenfuß, Margerite, Wiesensalbei, Rotklee, Bärlauch und Co. bringen Farbe und Duft in den Seminarraum und laden zur selbstständigen Beschäftigung mit dem Bauplan der Blüten ein. Schon bald sind die ersten Arten erfolgreich bestimmt, und wir machen uns mit den Lupen auf ins Gelände. Dort warten aufgrund der Höhenlage und des Nordalpenklimas noch Frühblüher wie Milzkraut und Frühlingsenzian auf die eifrigen Pflanzenforscher:innen. Auch die gängigen Pflanzenbestimmungs-Apps liefern mittlerweile durchaus brauchbare Ergenisse, sollten aber immer rückgeprüft werden. Besonders bei Arten, die relativ selten hochgeladen werden, kommt es öfters auch zu Falscheinschätzungen. Wir haben an diesem Nachmittag ein solides botanisches Fundament errichtet, auf welchem wir im weiteren Verlauf der Ausbildung gut aufbauen können.
Abendprogramm ist ein Besuch im benachbarten Naturparkhaus, wo uns Naturpark-Geschäftsführer Anton Heufelder zu einem Überblick über das weitläufige Gebiet verhilft und die Teilnehmer:innen zum Erkunden der sehenswerten Dauerausstellung einlädt.
Am zweiten Tag des Wassermoduls steht das Erforschen der Kleintiere im Rißbach im Mittelpunkt. Mit Limnologin Barbara Sovago-Depisch ist eine Expertin mit von der Partie, die sowohl inhaltlich als auch methodisch viele Tipps für Naturführungen am Wasser auf Lager hat – zumindest in tieferen Lagen zu fast allen Jahreszeiten durchführbar! Da das Bestimmen der Bachorganismen auf Artniveau Fachexpert:innen vorbehalten bleibt, begnügen wir uns hier damit, uns zumindest auf der Ebene der häufigsten Ordnungen dieser Organismengruppe einen fundierten Überblick zu verschaffen. Im Vortrag vermittelt Barbara die charakteristischen Baupläne der Tiergruppen. Durch einfache Merkmalskombinationen fällt eine selbstständige Einordnung der Insektenlarven in die Ordnungen Eintagsfliegen, Steinfliegen, Köcherfliegen, und die Zweiflügler-Familien Kriebelmücken und Lidmücken nicht schwer.
Bei der Forschungsexkursion an einen nicht gesperrten Bereich am Rißbach zeigt sich gleich, was mit „Naturführer:innentempo“ gemeint ist. Eine Blindschleiche auf dem Weg sorgt für den ersten Bremser, und leitet mit Berg- und Zauneidechse einen kleinen Exkurs zum Thema Reptilien ein. Auch die Amphibien lassen nicht lange auf sich warten. Noch bevor wir die Schotterbank erreichen, machen wir halt an einem unscheinbaren Tümpel am Rand eines Fahrwegs. Der kundige Blick der Expertin erkennt sofort, dass sich hier ein genaueres Nachsehen lohnt. Im Lauf weniger Minuten geben Kaulquappen sowie Bergmolch-Weibchen und Männchen in Wassertracht zusammen mit Großlibellenlarven, Schwimmkäfern und Wasserläufern Barbaras Vortrag eine Steilvorlage nach der anderen.
Dass Wasser neben seiner Bedeutung als Lebensraum und -spender auch das menschliche Gemüt schnell aufzuheitern vermag, merkt man bei der Ankunft am rauschenden Bach. Nicht nur Kinder werden wie magisch vom kühlen Nass angezogen, auch Erwachsene betätigen sich gerne forschend und spielend am Wasser. Unter der Stereolupe wirken die gesammelten Larven besonders eindrucksvoll. Bestimmungsdetails wie die beweglichen Tracheenkiemen der Eintagsfliegen und die zwei Krallen an den Fußenden der Steinfliegen kommen mit unseren optischen Hilfsmitteln besonders gut zur Geltung. Die größte Begeisterung entfachen besonders eindrucksvolle Exemplare großer räuberischer Steinfliegenarten. Neben vielen Köcherfliegenlarven stoßen wir auch auf Lidmückenlarven, Zuckmückenlarven und den Überlebenskünstler Strudelwurm. Die Regenerationsfähigkeit dieser evolutionsgeschichtlich alten Lebewesen haben sie zu einem beliebten medizinischen Forschungsobjekt gemacht.
Ein Stein vom Bachbett pro Teilnehmer:in wird in den blinden Tastkreis geschickt – bei dieser meditativen Übung sollen die Steine durch Ertasten ihren Weg zu den Absendern zurückfinden. Dekoriert wird die Schotterbank anschließend mit Land-Art-Objekten. Aus Steinen und Pflanzenresten werden zur Wiederholung die Larven von Eintags-, Stein- und Köcherfliegen sowie ein Studelwurm im Gelände anschaulich nachgebaut. Einige mentale Kurzschlüsse waren beim bewegten Wiederholungsspiel „Eulen und Krähen“ zu verzeichnen – wichtig ist, dass es Spaß gemacht hat und wir uns reichlich an Barbaras Wissens- und Erfahrungsschatz bedienen konnten. Auch kontroverse Themen wie Fischerei, Wasserkraft und Naturschutzmaßnahmen fanden noch Raum und konnten differenziert beleuchtet werden. Daran schließt Hermann Sonntag mit seinem Abendvortrag zu Gewässer-Lebensräumen in Tirol an, wo er einen Überblick über die Situation der Gewässer im Bundesland gibt und von einigen interessanten Renaturierungsprojekten zu berichten weiß.
Hinterriß liegt direkt am Eingang des Rohntals. Mit dem Biologen und Erlebnispädagogen Peter Sader suchen wir einen malerischen naturnahen Bergmischwald auf einem Plateau in Bachnähe auf, den wir unter anderem als Outdoor-Spielplatz nutzen und uns nicht nur sprichwörtlich in das Feld der erlebnispädagogischen Zugänge stürzen. Nach anfänglicher „Verwirrung“ mit einer Variante des Gordischen Knotens und Zweiergesprächen im Wandern geht es bei der Gruppenherausforderung mit Schwingseil schon aufgeregt zur Sache. Balance im Parcours und mobile Kugelbahnen werden gemeistert. Wir sprechen über Strömungen und Trends in der Erlebnispädagogik und probieren verschiedene Reflexionsmethoden aus. Vertiefende Gespräche über den Charakter von echten Erlebnissen sowie Möglichkeiten und Grenzen erlebnispädagogischer Elemente im Kontext von Naturführungen fanden genauso Raum wie Stille und Meditation.
Am Nachmittag tritt Geologe Magnus Lantschner zur Mission an, Farbe in die zumindest für Laien oft grau anmutende Welt der Gesteinskunde und Gebirgsentstehung zu bringen. Zu diesem Zweck hat er viele selbst gebastelte Materialien und kreative Methoden mit im Gepäck. Spielerisch ermuntert Magnus zum engagierten Strahlen und erklärt anhand einer Simulation des Sonnensystems, wie sich die vom serbischen Mathematiker Milutin Milanković erforschten Zyklen auf die Klimageschichte der Erde auswirken. Es geht weiter mit einem Blick zurück auf die 4,6 Milliarden Jahre alte Geschichte unseres Planeten, welche sich als 46 Meter lange gestrickte Schnur vor der Gruppe ausbreitet. Nach und nach werden die Zeitpunkte der Erstnachweise verschiedener Tier- und Pflanzengruppen markiert, sowie auch die fünf großen Massensterben der bisherigen Erdgeschichte (aktuell erleben wir das sechste, von Menschenhand verursacht).
Spielerisch werden auch die wichtigsten Mechanismen der Evolution bei einer abgeänderten Variante des bei Naturpädagog:innen beliebten Eichhörnchenspiels thematisiert. Ein Grundverständnis der wichtigsten erdgeschichtlichen Ereignisse und der sie beeinflussenden Dynamiken ist für ein gutes Verständnis der Gesteinswelt Voraussetzung. Im Schichtaufbau von Gebirgen haben sich nämlich urzeitliche Vulkanausbrüche genauso verewigt wie das Leben und Sterben kalkbildender Meeresbewohner. Die Kräfte der Konvektionsströmungen im zähflüssigen Erdmantel sorgen dafür, dass die Plattentektonik das Gesicht unseres blauen Planeten ständig verändert. Zur Veranschaulichung lädt Magnus zum Experimentieren mit warmem und kaltem Wasser, Tinte und Eiswürfeln in Glasgefäßen ein – so werden auch schwer vorstellbare erdgeschichtliche Abläufe greifbarer. Auch einige Kinder des Dorfes können sich Magnus‘ ansteckender Begeisterung und den kreativen Experimentiermethoden nicht entziehen und wollen bei den Dichte- und Konvektionsexperimente unbedingt dabei sein. Ein ebenso kreativer Zugang wird geboten, um einen Einblick in den Deckenaufbau der Alpen und die damit zusammenhängenden Gebirgsauffaltungsprozesse zu erhalten. Von Stoffdecken bis Puzzles hat Magnus keine Mühen gescheut – das lohnende Ergebnis: es gelingt, viel Licht in das bei vielen Teilnehmer:innen vorher noch herrschende geologische Dunkel zu bringen.
Am Sonntagmorgen gibt es nach einem Ortswechsel auf das Seefelder Plateau gleich ein Wiedersehen mit Magnus. Im Naturschutzgebiet Reither Moor wollen wir uns mit der Entstehung von Mooren und deren Besonderheiten auseinandersetzen. Auch hier kommen wir um einen Blick in die Erdgeschichte nicht herum. Die Karte mit der maximalen Eiszeitvergletscherung macht verständlich, wie groß der Einfluss des so genannten eiszeitlichen Hobels auf unser Landschaftsbild war.
Erst nach Abklingen der letzten großen Vergletscherungsperiode konnten besonders am niederschlagsreichen Alpennordrand nacheiszeitliche Seen zu Niedermooren verlanden. In der weiteren Entwicklung sorgt das Wachstum der Torfmoose für eine uhrglasförmige Aufwölbung des Torfkörpers – das Moor steht irgendwann nicht mehr mit dem Grundwasser in Verbindung und wird zum Hochmoor oder Regenmoor. Moore sind nicht nur als Kohlenstoffspeicher für den Klimaschutz von großer Bedeutung, sondern auch als einzigartiger Lebensraum für hochspezialisierte Tier- und Pflanzenarten. In einem Übergangsmoor, in dem Wollgräser und Fieberklee das Bild bestimmen, finden wir einen kleinen Abschnitt mit einer typischen Hochmoor-Pflanzengesellschaft: zusammen mit den Torfmoosen wachsen dort Besenheide, Moosbeere, Rosmarinheide und der fleischfressende Rundblättrige Sonnentau. Zum Abschluss erproben die Teilnehmer:innen noch spielerisch die Arbeitsweise von Palynolog:innen: in einem „Moor-Krimi“ soll anhand der Auswertung des Anteils verschiedener Pollenkörner aus unterschiedlichen Torfschichten die Vegetationsgeschichte rund um das Moor seit der letzten Eiszeit rekonstruiert werden.
Da Menschen, die in der Naturvermittlung tätig sind, immer wieder mit Naturschutzthemen konfrontiert werden, darf auch eine Einheit zu diesem Thema im Tiroler Naturführer:innenkurs nicht fehlen. Daniel Baumgartner klärt mit der Gruppe wichtige biologische Grundbegriffe, auf denen aufbauend eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den naturkundlichen, politischen, wirtschaftlichen und juristischen Aspekten des Naturschutzes stattfinden kann.
Das Verständnis verschiedener ökologischer Faktoren und unterschiedlicher Konkurrenzstrategien, sichtbar gemacht durch ein Pflanzenstrategiespiel, macht deutlich, dass Artenschutz auch immer mit Lebensraumschutz einhergehen muss. Kein Organismus kann auf Dauer bestehen, wenn ihm seine ökologische Nische abhanden kommt. Im gebirgigen Tirol konnte bisher für etwa ein Viertel der Landesfläche ein Schutzstatus erkämpft werden. Die schöne und lebendige Moorlandschaft um uns herum in einer touristisch hochentwickelten Gegend erinnert uns daran, dass es den Einsatz wert ist!
Überschattet wurde die Zeit zwischen dem ersten und zweiten Kursmodul durch eine schreckliche Nachricht. Der plötzliche Tod von Andreas Jedinger, langjähriger Geschäftsführer von natopia und Kämpfer für Naturschutzanliegen in Tirol, ist ein Schock und reißt ein großes Loch auf. Mein aufrichtiges Beileid der Familie und den Angehörigen. Lieber Andreas, die Teilnehmer:innen dieses Kurses durften dich zum Ausbildungsstart vor einem Monat noch kennenlernen. In Stams haben wir uns heute unter alten Eichen an dich erinnert. In dankbarer Verbundenheit, für dein Leben und Wirken.