Der Fischotter und seine zaghafte Rückkehr nach Tirol!?
„Natur im Fokus“ heißt die Fortbildungsreihe der Tiroler Umweltanwaltschaft. Ende Februar steht bei einer Exkursion im Tiroler Oberland ein ganz besonderes Tier im Fokus – der Fischotter. Er wurde Jahrhunderte lang wegen seines Fells gejagt und als Nahrungskonkurrent ausgerottet. Nach über 100 Jahren ist er wieder zurück in Nordtirol.
Carsten Löb – unser kundiger Referent ist dem Fischotter seit geraumer Zeit auf der Spur. Er führt uns durch sein Revier. Die Kothaufen sind Reviermarkierungen und liefern vielfältige Infos für Artgenossen – und für Carsten.
Die Tiere sind vorwiegend nachtaktiv und ausgesprochen scheu. Als Einzelgänger haben sie große Reviere und unternehmen noch größere Streifzüge. Mit Glück und viel Ausdauer trifft man auf ihre Spuren im Sand. Im Gegensatz zum Biber hat der Fischotter auf allen vier Pfoten Schwimmhäute. Mit dem Biber teilt er sich sein Revier wobei dieser Vegetarier ist. Der Biber schafft strukturreiche Lebensräume, dadurch kann der Fischotter auch verbaute Flüsse besiedeln.
Beim Vortrag am Nachmittag sehen wir Fotos und Filme, aufgenommen von Wild- und Wärmebildkamera. Im Revier vom Fischotter tummeln sich auch einige seiner Verwandten – vom kleinen Hermelin über Steinmarder und Iltis bis zum kräftigen Dachs. Unter den Gipsabdrücken der Fischotter-Trittsiegel befindet sich ein Steinmarder-Abdruck.
Das Säugetier mit dem dichtesten Pelz ist übrigens der Fischotter. Auf dem Bauch besitzt er 50.000 Haare pro cm2. Wir Menschen haben auf dem Kopf gerade mal 120 Haare/cm2!
Der Fischotter wurde zum Tier des Jahres 1999 gewählt und ist das Wappentier des Österreichischen Naturschutzbundes! Hoffentlich sind die ersten Fischotter in Nordtirol gekommen, um zu bleiben.