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6 Ameisenknolle

Die Naturführer*innen sind los – Kursstart Gruppe 2 im Botanischen Garten

Unserer naturwissenschaftlichen Prägung sei Dank: Am 30. April starten wir sorgenfrei und ohne Aberglaube in die bereits 13. Ausgabe des Tiroler Naturführerkurses. Mag. Andreas Jedinger, Biologe und Geschäftsführer von Natopia, blickt bei seinem Vortrag mit einem Auge zurück in die Geschichte der Ausbildung und der Biologie im Allgemeinen und mit dem anderen nach vorne auf die Entwicklungsmöglichkeiten für die angehenden  Naturführerinnen und Naturführer. Er ermutigt die Kursteilnehmer*innen dazu,  ihren ganz eigenen authentischen Stil der Gruppenleitung zu finden, und sich vom schier unendlichen naturkundlichen Wissen nicht erschlagen, sondern beflügeln zu lassen. Schließlich haben wir ja Zeit – die 16 Kurstage in vier Modulen sollen nur der Anfang einer intensiven Auseinandersetzung mit der heimischen Flora und Fauna sein, die insgesamt aber zu einer Lebensaufgabe wird. Damit beim geballten Expertenwissen der 20 Fachreferent*innen der rote Faden niemals abreißt, begleitet der Biologe, Ökologe und Naturpädagoge Mag. Daniel Baumgartner für Natopia die Gruppe bis zur Zertifikatsverleihung am 7. Juli. Beim Naturführer-Bingo findet ein erstes gegenseitiges „Beschnuppern“ statt, bei dem auch mit Vorurteilen jongliert werden darf.

Naturführer-Bingo

Cäcilia Lechner-Pagitz führt um die Welt

 

 

 

 

 

 

 

An diesem feucht-kühlen Frühlingstag  machen wir uns am Nachmittag nicht ungern auf eine spritsparende Reise durch wärmere Gefilde. In den Gewächshäusern des Botanischen Gartens bekommen wir Kostproben von gelungener naturwissenschaftlicher Öffentlichkeitsarbeit serviert. Mag. Cäcilia Lechner-Pagitz führt die Gruppe in einer Stunde um die Welt. Der Gang durch verschiedene Klimazonen im Gewächshaus zeigt auf beeindruckende Art, wie Pflanzen ihre jeweiligen „Antworten“ auf herausfordernde Umweltbedingungen finden. So haben etwa in Afrika und Amerika jeweils andere Pflanzengruppen unabhängig voneinander die Fähigkeit entwickelt, durch Stammsukkulenz große Wassermengen zu speichern und dadurch lange Zeiträume mit extremer Trockenheit zu überstehen. Ein imposantes Beispiel dafür ist der Schwiegermutterstuhl, der schon seit vielen Jahrzehnten an seinem Platz für Schmunzeln sorgt. Im Tropenhaus sorgen der dekorative Greisenbart, die „clevere“ Ameisenknolle und der einzigartig gefärbte und fosforeszierende Jadewein für Aha-Momente. Ein klein wenig Neid kommt beim üppig behangenen Mangobaum auf, der nach vielen mageren Jahren nun endlich reichhaltig Früchte trägt. In der mediterranen Klimazone akklimatisieren wir uns langsam wieder in Richtung kühlere Gefilde. Am Zylinderputzerbaum und der Brasilianischen Guave kommt man allerdings kaum vorbei, ohne die fast surreal erscheinenden Blütenstände zu bestaunen.

Der faszinierende Greisenbart

Feuchtwarme Bedingungen im Tropenhaus

 

 

 

 

 

 

 

Anpassungen an extreme Trockenheit

Zylinderputzerbaum

 

 

 

 

 

 

 

Mag. Sabine Sladky-Meraner leitet die Grüne Schule des Botanischen Gartens. Bei diesem Bildungsprogramm werden verschiedenen Zielgruppen allgemeines botanisches und ökologisches Wissen und die Forschungsschwerpunkte des Instituts näher gebracht. Sabine zeigt anhand einfacher, pädagogisch wertvoller Methoden, die zum Teil auf dem Konzept des Forschenden Lernens aufbauen, wie das Publikum in eine lebhafte Auseinandersetzung involviert werden kann. In einer Aufgabe zu ausgewählten Nutzpflanzen und deren Kulturgeschichte kommen immer mehr Zusammenhänge zutage. Fast ohne es zu bemerken, lernen auch die angehenden Naturführer*innen allerhand über Pflanzen und ihre vielfältige Kulturgeschichte – und über die wertschätzende Art der interaktiven Vermittlung, mit der es oft gelingt, dass die Begeisterungsfunken, die Sabine und Cäcilia für ihre Wissensgebiete versprühen, auf naturkundliche „Neophyten“ überspringen.

Grüne Schule mit Sabine Sladky-Meraner

Zusammenhänge im Nutzpflanzen-Universum

 

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