Eine Schatzkiste…
…aus dem Fossilienbestand des Geologischen Instituts hat Dr. Wolfgang Mette hervorgezaubert, um sie mit den SchülerInnen genau zu betrachten und davon Gipsabdrücke herzustellen.
Einer Schülerin fällt gleich zu Beginn auf: „Warum haben hier alle Fossilien eine Nummer?“ Wolfgang Mette erklärt, dass es für GeologInnen eine bedeutende Rolle spielt, woher eine Versteinerung kommt. Mit der Nummer kann er die exakten Fundorte aller Fossilien im Katalog nachschlagen.
„Und wenn man eine seltene Versteinerung in einer Ausstellung öffentlich zeigen möchte, dann braucht man ein Duplikat und somit einen professionellen Abdruck.“ Zuerst stellt er dafür Abdrücke aus Silikon her, dann wird die Form mit Gips gefüllt.
Die SchülerInnen der NMS Wörgl und Reutte sowie der VS Reutte und Zell experimentieren mit Silikon, Trittschaum-Platten, Gips und Keramin. Sie stellen auf diese Weise zahlreiche Abdrücke von Trilobiten, Ammoniten und Muscheln her. Bis die Masse getrocknet ist, bleibt Wolfgang Mette Zeit, um sie auf eine spannende Reise durch die Erdzeitalter mitzunehmen.
Die Stromatolithen waren die ersten Fossilien überhaupt. Bakterienkolonien im seichten Schelfmeer – „igitt“?
Sie produzierten immerhin vor etwa 2,5 Milliarden Jahren den ersten Sauerstoff, der die Entwicklung von Leben auf der Erde möglich machte!
Etwas später, genauer vor 540 Millionen Jahren, entstanden bei der „Kambrischen Explosion“ zahlreiche Tierstämme, darunter die Gliederfüßer. Es gibt sie bis heute in Form von Spinnen oder Insekten, damals bevölkerten sie als gepanzerte Trilobiten den Meeresboden.
Ein Ammonit darf bei keinem Fossilien-Event fehlen! Der Kopffüßer in der spiralförmigen Schale beherrschte über lange Zeit erfolgreich das Urmeer. Allerdings kostete ihn das Massensterben an der Kreide-Paläogen-Grenze vor 65 Millionen Jahren das Leben.
Auch die Dinosaurier überlebten die extremen Klimaveränderungen nicht, ausgelöst durch den Einschlag eines 10-Kilometer-Meteoriten inklusive vulkanische Aktivitäten. Zum Glück kann man anhand der Fossilien die Ereignisse heute genau erforschen und rekonstruieren.
Zurück zu den Abdrücken: Der Gips ist nun trocken und kann vorsichtig aus den Formen entnommen werden. Wo nötig, waschen die SchülerInnen die Reste des Materials ab und halten nun weiße Abdrücke in den Händen. Wer mag, kann sie noch bunt und kreativ bemalen.
Nicht nur ihre Gipsabdrücke können die SchülerInnen behalten, auch ein echtes Fossil dürfen sie am Ende als Erinnerung an diesen erlebnisreichen Tag mitnehmen. Fazit: „Uni ist cool!“