Homeschooling…

…klingt jung, frei und cool. Aber als Mutter mit Matheheft und Leseübungen am Frühstückstisch fühlt man sich da oft ganz im Gegenteil! Ich brauche seit Corona eine Kanne mehr Espresso am Morgen. Und beim Korrigieren, Motivieren und Schlürfen habe ich öfter schon nachgedacht – über die Schule, die große Aufgabe der LehrerInnen, über die Art, wie man Wissen sammelt und verinnerlicht, was Konzentration bedeutet. Vieles war vorher selbstverständlich und ist einfach so „gelaufen“. Ich hoffe, dass es vielen Eltern so geht.

Mir ist aufgefallen, dass sich meine Kinder für bestimmte Themen sehr interessieren. Und da auch ganz genau nachfragen. „Können wir mal mit einem Raumschiff fliegen?“, “ Warum steht auf dem Müsli Bio?“, „Wohin fließt der Lech?“ Ich versuche, diese Fragen als Ausgangspunkt für Lerninhalte zu benutzen, Verbindungen herzustellen. Und Dinge mit meinen „Schülern“ auszuprobieren.

Wenn man mal nicht raus kann oder will, kann ich empfehlen, Kristalle zu züchten. Das macht optisch etwas her, es kann mehrere Tage beobachtet werden und unter dem Mikroskop sehen die Kristalle wirklich toll aus. Es entsteht ein einfaches Verständnis für die Entstehung und Formen von Mineralien und für chemische Prozesse.

Salzkristalle mit Kochsalz: Ein Marmeladenglas mit heißem Wasser füllen und Kochsalz hinzu geben, bis sich kein Salz mehr auflöst, die Lösung also gesättigt ist. Dann abfiltern. Einen Faden hinein hängen und an einem Holzspieß oder Stift über dem Glas befestigen. Die Kristalle klettern dann über mehrere Tage an dem Faden hinauf und wachsen.

Alaun-Kristalle: 25 g Kalium-Aluminium-Sulfat (Alaun, aus der Apotheke) in ein Marmeladenglas mit 100 ml Wasser einrühren. Wer farbige Kristalle züchten will, gibt Lebensmittelfarbe hinzu. Vorsichtig im Wasserbad erhitzen, bis sich das Alaun vollständig aufgelöst hat. Bitte nicht die Dämpfe einatmen. Langsam abkühlen lassen. Die Kristalle bilden sich innerhalb einiger Stunden auf dem Boden des Glases.