Naturpark Tiroler Lech – 14. bis 17. Juni 2018 – „Wiese“
Der Vilsalpsee liegt im Zentrum des gleichnamigen Naturschutzgebietes. Mit Schutzgebietsbetreuerin Caroline erkunden wir seine Ufer. Die brütenden Haubentaucher und Blässhühner sind in dieser Höhenlage eine Besonderheit. Die reich strukturierte Landschaft mit Verlandungszone, Moor, Bach, Gehölzen und Wiesen bietet eine artenreiche und ästhetische Vegetation. Pferdeegel und Schlammfliege finden hier den perfekten Lebensraum.
Hubert begeistert mit seinem professionellen Vortrag zu „Bienen und Blumen“. Es folgt eine kurzweilige Exkursion mit einzigartigen Geschichten und anschaulichen Experimenten. Die „Seifenblasen“ aus dem Saft der Zypressen-Wolfsmilch lösen Begeisterung aus. Überraschende Fakten zur Bestäubung: Der Breitwegerich wird vom Wind bestäubt, der Spitzwegerich sowohl von Insekten als auch vom Wind. Der Mittlere Wegerich vertraut ausschließlich auf die Insekten.
Am Abend stellt uns die Geschäftsführerin Anette „ihren“ Naturpark vor. Die Lage des Naturparkhauses auf der Klimmbrücke ist einzigartig.
Die botanische Wanderung mit Kerstin offenbart uns den Artenreichtum im Lechtal. In Gramais, der kleistern Gemeinde Österreichs verbringen wir einen ganzen Tag in einer traditionellen Kulturlandschaft.
Auf engstem Raum finden wir unterschiedliche Wiesen, Weiden, Rasen und Brachen. Artengarnitur und Biomasse unterscheiden sich je nach Bewirtschaftungsform teils massiv. Es sind viele botanische Kostbarkeiten dabei – etwa das Narzissenblütige Windröschen oder die Grünliche Waldhyazinthe.
Die Pflacher Au ist ein Vogelparadies. Wir bekommen unter der kundigen Leitung von Silvia viele Raritäten zu Gesicht: Tafelenten, Reiherenten, Höckerschwäne, Zwergtaucher, Flussuferläufer und sogar einen Flussregenpfeifer!
Sichtungen abseits der Vogelwelt: Eintagsfliegen-Imago, Libellen im Paarungsrad, Blauflügel-Prachtlibelle, Schaumzikaden-Larven, Julikäfer, Gerandete Jagdspinne, Biberspuren, u.v.m.
Die Tierspurenexkursion mit Silvia findet um das Naturparkhaus in der Klimm statt. Dort treiben sich neben Fuchs und Hase auch Kreuzotter und Alpen-Salamander herum.
Der vierte Tag ist ganz den Insekten gewidmet. Mit Kurt begeben wir uns auf die Suche nach der Vielfalt und den Raritäten vom Lechtal. Wir finden beides reichlich: Gefleckte Schnarrschrecke, Kiesbankgrashüpfer, Dünen-Sandlaufkäfer, u.v.a.
Richtig große Insekten zum Angreifen gibt es beim Insekten-Unterricht. Kurt hat Stab- und Gespenstschrecken dabei. Die anfänglichen Berührungsängste weichen bald einer forschenden Neugier.
Unterkunft, Verpflegung und die Betreuung in der Kaiserkrone waren ausgezeichnet! Danke an Carina, Peter, Heidi und das restlichen Team!
Offensichtlich gibt es am Lech künstlerisch begabte Vögel!
Im Lechtal war´s schön, das ist gewiss – gar kreativ war mancher Vogelschiss.