info@natopia.at
Veilchen

Veilchen und verbotene Liebe

Menschen lieben gute Geschichten! Eine spannende Story weckt die Aufmerksamkeit und führt auch dazu, dass man sich Dinge besser merken kann. Das haben wir im aktuellen natopia-Webinar mit Christoph Rohrbacher besprochen, aber auch schon die alten Griechen wussten davon. Sie haben wundervolle Geschichten und Mythologien um ihre Götter gesponnen. Und Pflanzen kommen in diesen Geschichten auch häufig vor.

Natopia verwendet viel griechische Mythologie in der Naturpädagogik. Es geht in diesen Sagen immer „voll ab“, mit Liebe und Gewalt, Entführungen, Verzauberungen und gern auch einigen Toten. Das kann sehr unterhaltsam sein…

Wenn man am Rande einer Führung eine Pflanze entdeckt, ist eine kleine Geschichte dazu oft würziger als die bloße Info und vor allem können sich die ZuhörerInnen die Art auch besser merken. Heute habe ich mir eine griechische Sage angeschaut unter dem Gesichtspunkt des „Storytelling“:

Das Veilchen: Verbotene Liebe und Bremsen-Tracking mit Happy End

Zeus muss als Herrscher der olympischen Götter häufig zu den Menschen, um ihr Verhalten zu kontrollieren. Ähnlich wie ein „Undercover Boss“ verkleidet er sich als Schafhirte und wandert unschuldig mit einem Lamm in den Armen umher. In einem Tempel, der seiner Frau Hera geweiht ist, dient die Nymphe Io. Sie ist dafür bekannt, keinen Mann an sich heran zu lassen. Zeus ist hingerissen von ihrer Schönheit und legt ihr das Lamm als Opfer zu Füßen. Als Io der flammenstrahlende Blick des Zeus trifft, verliebt sie sich in ihn.

Die heiße Affäre dauert nicht lange, denn Hera kommt ihrem Gatten auf die Schliche. Eines Tages erwischt sie die beiden in flagranti, aber Zeus verwandelt Io blitzschnell in eine weiße Kuh und leugnet alles. Er gibt Io unter die Aufsicht des Riesen Argus, der Io an einen Olivenbaum bindet. Doch Hermes kommt Zeus zu Hilfe, tötet Argus und befreit die verwandelte Io. Diese flüchtet über den Balkan bis nach Ägypten.

Doch die Flucht ist nicht ungefährlich und das Paar kann sich nicht mehr begegnen: Hera, bekannt als eifersüchtige Ehefrau – und das nicht ohne Grund! – schickt eine Bremse, die sich an die Fersen der Kuh heftet. Zeus leidet Qualen, weil er befürchtet, dass er seine Io nie wieder sehen wird. Er wünschte sich daher, dass Veilchen überall dort wachsen sollten, wo seine Geliebte die Hufe hinsetzt. In Ägypten findet er sie dann am Ende doch noch, verwandelt sie zurück und die beiden zeugen Epaphos, der später König von Ägypten wird…

Die Geschichte bietet jedenfalls genug Stoff für einen kleinen Film im Kopfkino. Vielleicht erzähle ich sie bei nächster Gelegenheit ganz anders, fange am Ende an oder erfinde etwas dazu…?

   Send article as PDF