Steinbruch Vils! Wir kommen (VS Reutte)
Voll Neugier und Aufregung erwarteten die 22 Kinder der 3c den Steinbruchbesuch in Vils. Wir hatten sie im Vorfeld schon ein bisschen mit den Vorgängen und der Arbeit dort vertraut gemacht, aber halt nur in der Theorie und das regte die Vorstellungskraft in einigen Schülern intensiv an. Fragen, ob sie z.B. auch mit den Seilbahnwagons, mit denen das Gestein vom Steinbruch zur Zementfabrik transportiert werden, fahren dürften oder ob sie Fossilien im Kalk finden würden, sprudelten dabei aus ihnen heraus. Auch ob das Gestein in den Wagons angeschnallt würde, was uns alle zum Lachen brachte und weitere Fragen. Manche konnten wir beantworten, auf manche gab es erst bei der Exkursion selber Antworten. Spannend war natürlich auch das Thema Sprengung und die Vorstellung über das Erhitzen des Gesteins auf 1400 Grad Celsius im Drehofen.
An einem trockenen, aber kalten Donnerstag im Oktober war es so weit. Der Bus hatte die Kinder und die Lehrerinnen zum Parkplatz bei der Vilser Alm gebracht. Dort warteten Werner, Magnus und Sabine und gemeinsam wanderten wir zum Eingang des Steinbruchs hinauf. Und da stand er, Martin Beirer, unser Fachmann und Werksführer für diesen Tag. Er rüstete uns mit Helmen aus und ließ uns ein, in die Welt der Kalke und der Mergel, der Radlader und Bagger, der Brecher und Riesenlaster, des Lärms und des Staubes. Mit großen Augen standen wir da und die Bilder unserer Vorstellung trafen sich mit dem Bild der Realität. Wir durften einen Radlader besteigen und dann selber aktiv werden. Wir hatten alle einen Hammer mitgebracht und ausgerüstet mit Schutzbrillen durften wir selber erproben, wie hart Kalk ist. Wie viel Kraft es braucht, ein Stück wegzuschlagen oder einen Kalkstein zu zerkleinern. Immer natürlich auch auf der Suche nach einem Fossil, auf das wir hofften. Wir fanden zwar keines, aber die Kalke mit ihren bunten Farben, manchen Kristallen und die dunkelgrauen Mergel gefielen uns auch so und wir packten einige Brocken in unsere Rucksäcke. So beladen bestaunten wir anschließend den Brecher, der Gesteinsbrocken bis zu einem Meter Durchmesser knacken und zerkleinern kann. Und wie das Gestein im Verarbeitungsprozess anschließend in den Seilbahnwagons „Platz nimmt“ und durch das Tal zur Fabrik fährt, so durften auch wir im Bus Platz nehmen und uns auf den Weg zur Zementfabrik machen. Dort stärkten wir uns in der Kantine mit unseren Jausen und wärmten uns auf, bevor es richtig heiß wurde. Heiß vor allem für das fein gemahlene Gestein, das im riesig großen Drehofen erhitzt wird und glutheiß zu dunklen Bröckchen, dem Zementklinker, zusammenbäckt. Wir durften durch ein Hitzeschutzglas einen Blick in diesen gigantischen Ofen werfen. Und obwohl es so heiß war, lief mir zumindest ein kalter Schauer über den Rücken. Wieder an der frischen Luft waren wir voll der Eindrücke zu all dem Erlebten und wurden noch mit einem Kübel Zement beschenkt, aus dem wir in der Schule mit Werner und Sabine noch etwas betonieren würden. Aber das ist eine andere Geschichte…