Sternenstaub auf unseren Dächern – Jon Larsen
Wie jetzt?
Ja wirklich! Jahrmilliarden alte Partikel unseres Sonnensystems auf unseren Dächern..
Du brauchst:
- Ein Dach, am besten mit einer niedrigen, leicht zugänglichen Dachrinne.
- Einen Pinsel zum Einsammeln der trockenen Partikel auf dem Boden der Dachrinne.
- Einen Magneten zum Extrahieren des magnetischen Inhalts des in der Dachrinne gesammelten Staubes.
- Ein feines Sieb mit einer Maschenbreite von zirka 0,4 Millimeter, dies entspricht ungefähr einem feinem Teesieb. Unter den durch den Maschen des Siebes fallenden Partikel sind die Mikrometeoriten zu finden, welche man unter dem Mikroskop suchen muss.
Wer das herausgefunden hat? Das war Jon Larsen. In seinem Buch „Sternenjäger“ erzählt er seine Geschichte.
Der norwegische Autor, hauptberuflich Musiker, schildert seine Suche nach Mikrometeoriten auf der Erde. Alles begann mit einem Staubkorn auf einer eben noch sauberen Tischdecke des Hobbygeologen. Der Startschuss für eine jahrelange, anscheinend hoffnungslose Suche nach den winzigen nichtirdischen Staubteilchen. Niemand in der wissenschaftlichen Fachwelt der Mikrometeoriten hielt es für möglich, die winzigen Steine inmitten der unzähligen irdischen Staubpartikel zu identifizieren. Bisher waren nur Funde aus der Antarktis bekannt.
Erschwerend kam hinzu, dass Jon Larsen niemand sagen konnte, wie ein Mikrometeorit aussieht. Er verfügte über keine Angaben zum Aussehen und der Größe seiner Zielobjekte.
So startete er nach dem Ausschlussverfahren mit der Identifizierung der verschiedenen von ihm an Straßen, Gehwegen und Parkplätzen gesammelten Staubproben. Verschiedene Touren und Auftritte mit seiner Band „Hot Club de Norvège“ rund um den Erdball halfen ihm, Proben aus der ganzen Welt zu sammeln.
Nach Jahren der Arbeit am Mikroskop schaffte es Jon Larsen, eine Reihe verschiedenster irdischer Staubpartikel zu identifizieren. Schließlich zahlte sich das Durchhaltevermögen des Autors aus und er fand einen Mikrometeoriten.
Mit dem nun zielgenaueren Wissen verfeinerte er seine Suchmethoden und wurde fortan bei fast jeder Feldsuche mit Mikrometeoriten belohnt.
Das Buch ist ein populärwissenschaftliches Werk mit angenehmer Sprache, wodurch es von allen Altersgruppen gelesen oder vorgelesen werden kann. Man fühlt mit dem Autor, wie er Kilogramm um Kilogramm von Staubproben in unzähligen Stunden vorsortiert und nach kosmischen Staubpartikeln unter dem Mikroskop sucht. Trotzdem wird es nie langweilig.
Er weckt nicht nur das Interesse für Mikrometeoriten an sich, sondern auch für die sonstigen Staubpartikel, welche er im Laufe der Jahre gelernt hat zu bestimmen. Täglich sollen bis zu hundert Tonnen davon auf die Erde regnen! Durch den Einbau der verschiedenen Episoden mit dem „Hot Club de Norvège“ baut er einen Spannungsbogen über all die Jahre seiner Suche auf und man freut sich mit ihm, als er endlich gefunden hat, wonach er Jahre lang gesucht hat. So wurde Jon Larsen zu einem wissenschaftlichen Spezialisten im Selbststudium, womit er studierte Wissenschaftler und die NASA völlig verblüfft hat. Von der Zeitschrift „Discover Magazine“ wurde seine Methode zum „bedeutendsten wissenschaftlichen Fund des Jahres 2017“ gekürt.
Jon Larsen: Sternenjäger
Meine Suche nach dem Stoff, aus dem das Universum gemacht ist
Benevento Verlag, 350 Seiten mit Bildteil, ISBN: 978-3-7109-0085-3, E-Book ISBN: 978-3-7109-5094-0
Für natopia gelesen und rezensiert: Remo Kiss
Buch zur Verfügung gestellt von: Sebastian Rothfuss , BENEVENTObooks
Fotos: Espen Rasmussen, Jon Larsen