Upcycling: Papier herstellen
In Coronazeiten erlebt unser Briefkasten eine neue Renaissance. Wir kennen schon das Motorengeräusch des gelben Postautos. Sobald es vernommen wird, löst es in uns bereits Speichelfluss aus und wir können es kaum erwarten, hinaus zu springen. Briefe von der Familie werden verschlungen, liebe Gedanken mit Freunden ausgetauscht und besondere Höhepunkte sind Paketlieferungen!
Wenn man liebe Menschen vermisst und das Wetter unberechenbar ist, gibt es keine sinnvollere Aufgabe, als Briefpapier und Postkarten selber zu machen. Das geht ganz einfach und man braucht keine komplizierten Werkzeuge:
Aus alten Bilderrahmen und feinmaschigem Draht kann man ganz einfach den Rahmen basteln. Dann wird ein Papiergatsch hergestellt, in den Rahmen gegossen, ein sehr dünner Stoff oder Gaze darüber gelegt und glatt gestrichen. Das Wasser wird vorsichtig aus dem Papier gepresst, bevor es langsam aus dem Rahmen gelöst werden kann. Der feine Stoff/Gaze bleibt zum Trocknen auf dem Papier.
Der Gatsch wird so hergestellt: Zeitungspapier, Servietten, Rechnungen (:-)) in kleine Stücke zerreißen und in eine große Schüssel geben. Mit Wasser übergießen und einige Zeit, ideal über Nacht, stehen lassen. Danach einen Papierbrei herstellen, der eine ähnliche Konsistenz wie Joghurt haben sollte. Das geht super mit einem Pürierstab, wenn vorhanden. Mit Lebensmittelfarbe kann man das ansonsten graue Papier farblich spannend gestalten.
Recyclingpapier ist keine neue Erfindung: Im alten Ägypten wurden die Papyrus-Totenmasken bereits recycelt.